Für viele Menschen kommt die Familie vor allem: Man versucht stets, verfügbar zu sein und den eigenen Lieben zu helfen, seien es Eltern oder Geschwister. Auch wenn man sich nicht immer versteht, gibt es Blutsbande und den geteilten Lebensweg, die es schwer machen, Nein zu sagen, wenn man um etwas gebeten wird; dennoch hat alles eine Grenze.
Man kann nicht einwilligen, Eltern in Schwierigkeiten dauerhaft zu helfen, besonders wenn das heißt, auf ein eigenes Privatleben zu verzichten: Das ist es, was der Protagonist unserer Geschichte denkt, ein 24-Jähriger, der sich mit seinem 31-jährigen Bruder Luke und dessen 28-jähriger Frau Emma stritt.
„Mein Bruder und seine Frau Emma haben einen vierjährigen Sohn namens Kyle. Sie sind letztes Jahr in meine Stadt gezogen, weil Emma hier einen neuen Job gefunden hat. Gelegentlich bitten sie mich darum, Kyle zu babysitten, weil ich von zu Hause aus und sehr flexibel arbeite. Eigentlich mag ich Kinder nicht besonders, aber ich habe es gern gemacht, weil ich ihnen helfen wollte, es nicht sehr oft vorkam (vielleicht ein- oder zweimal alle zwei Wochen) und Kyle ein wohlerzogenes Kind war“, erklärte der junge Mann.
Einige Monate später wechselte sein Luke seinen Job, was die Dinge ein wenig verkomplizierte: „Das führte dazu, dass sie sich mehr und mehr auf mich verließen, um Kyle zu babysitten. Von ein- oder zweimal alle zwei Wochen wurde es dreimal die Woche. Als wäre das nicht genug, änderte sich Kyles Verhalten drastisch. Um vollkommen ehrlich zu sein, kann ich ihn kaum noch ausstehen, er rennt ständig umher und schreit, während ich versuche zu arbeiten, und ist allgemein eine kleine Plage“, fuhr er fort.
Emma begann auch, den 24-Jährigen darum zu bitten, seine Einrichtung zu verändern, damit das Haus „kindersicher“ wäre, was ihn ärgerte, aber er sagte nichts dazu. Er war zudem daran gewöhnt, einmal im Monat eine kleine Reise mit seiner Freundin zu unternehmen, doch die „Pflicht“ seinem Neffen gegenüber hatte ihn in letzter Zeit daran gehindert. Nachdem er mehrere Monate auf sein Privatleben verzichtet hatte, teilte er seinem Bruder nun mit, dass er verreisen würde, was sowohl diesen als auch seine Frau erzürnte, da sie ihn zum Babysitten brauchten: „Sie sagten, ich müsse mit diesen ‚kindischen Trips‘ aufhören und mehr Verantwortung übernehmen, weil ich ‚jetzt ein Onkel‘ bin. Ich gebe zu, als ich das hörte, bin ich ausgerastet“, erzählte er.
Nach dem Streit erhielt der junge Mann eine Reihe von Nachrichten von seinen Eltern, die ihn zurechtwiesen und für Luke Partei ergriffen, was ihn sehr verletzte und dazu bewegte, das Internet um Meinungen zu bitten: „Ich fange an, mich zu fragen, ob ich wirklich mehr Verantwortung übernehmen sollte.“ Das Internet stand jedoch geschlossen auf seiner Seite und riet ihm, standfest zu bleiben sowie mit niemandem aus seiner Familie zu reden, bis sie sich bei ihm entschuldigt hatten.
Und was denken Sie daran ?