Trotz zahlreicher Hinweisschilder im Tiergehege Kaisergarten in Oberhausen füttern Besucher die Tiere, obwohl es verboten ist
Oberhausen – Falsch verstandene Tierliebe oder pure Ignoranz? Im Tiergehege Kaisergarten in Oberhausen haben Besucher zwei Damhirsche zu Tode gefüttert!
Und obwohl Warn- und Hinweistafeln aufgehängt wurden, erwischen Mitarbeiter auch nach dem Vorfall immer wieder Besucher mit selbst mitgebrachten Futtertüten. Dabei kann falsches Futter zu starken Verdauungsstörungen und sogar zu Herz-Kreislauf-Versagen führen.
Tiergehege-Leiterin Dr. Anette Perrey (50, links) und Inspektorin Claudia Schmalz (37) im Damwild-Gehege. Die Tiere werden von den Mitarbeitern einzig mit Heu gefüttert, bekommen dazu Mineralien-Zusätze
Tiergehege-Leiterin Dr. Anette Perrey (50): „Wir freuen uns ja über die Nähe zwischen Besuchern und Tieren. Aber es gibt Grenzen, wenn es um das Tierwohl geht. Schließlich tragen wir die Verantwortung für die Tiere.“
Eindringlich weisen Schilder im Tiergehege Kaisergarten darauf hin, dass falsche Fütterung die Damhirsch-Jungtiere „Simba“ und „Nana“ den Tod gekostet hatFoto: Stefano Laura
An Futterautomaten kann man für 1,50 Euro Wildfutter (110 Gramm) ziehen. Inspektorin Claudia Schmalz (37): „Ein paar Stückchen reichen für den Kontakt zu den Tieren. Sie sind ja nicht hungrig, bekommen hier genug und vor allem das Richtige zu fressen.“
Anfang des Jahres starb Ziegenbock „Titus“ (2) aus dem Tierpark Recklinghausen, weil ihm Besucher falsches Futter gaben. Er gehörte zu der seltenen Rasse der Girgentana-Ziegen
Auch der Tierpark Recklinghausen kennt das Problem. Im Januar wurde Ziegenbock „Titus“ (2) zu Tode gefüttert. Leiter Stefan Klinger (51): „Er gehörte zu einer seltenen Rasse, sollte als Zuchtbock dieses Jahr erstmals eingesetzt werden.“
Und was denken Sie daran ?